Pressemeldung
Preiserhöhungen kommen nicht bei Schweinehaltern an
Kürzlich hat LIDL 10 Schweinefleischprodukte in den Verkaufsstellen im Preis angehoben
und mit der Zusage verbunden, den Mehrerlös an die Landwirtschaft auszuschütten. Bis zum
heutigen Tag ist das Geld noch nicht auf den Höfen angekommen. Kalkulationen der
Schlachthöfe haben ergeben, dass die Zusatzeinnahmen durch diese insoliert durchgeführte
Aktion so gering sind, dass man dies nicht über einen höheren Erzeugerpreis oder Notierung
abbilden könne.
Damit ist für Matthias Frieß, Vorsitzender der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) klar, dass die punktuell auf wenige Produkte bezogene
Preiserhöhung des Handels so nicht funktionieren kann. Die mit hohen Margen vom LEH
erzielte Wertschöpfung muss in der Breite endlich gerecht an die Landwirtschaft verteilt
werden, so Frieß. Aufgrund steigender Produktionsauflagen benötigt die deutsche
Landwirtschaft eine grundsätzliche Anhebung des Erzeugerpreisniveaus von mindestens
30 Prozent.
Dazu ist vom gesamten LEH sehr kurzfristig das Signal erforderlich, höhere Einstandspreise
zu akzeptieren. Nur so kann in der Breite der Landwirtschaft die dringend benötigte
Wertschöpfung kurzfristig und unbürokratisch ankommen.
Gelingt es in den Kernbereichen Vieh und Fleisch und Milcherzeugung nicht eine gerechtere
Verteilung der Wertschöpfung zu erzielen, könne die Ernährungssicherheit mit deutschen
Produkten nicht mehr gewährleistet werden. Das zeigen die Aktionen der landwirtschaftlichen
Basis sehr deutlich.