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27.01.2020rss_feed

Tierwohlaufpreis von 5,28 € pro Mastschwein nicht marktgerecht

Die Initiative Tierwohl (ITW) hat kürzlich anlässlich der Grünen Woche in Berlin über geplanten Änderungen der ab 2021 anlaufenden dritten Programmphase informiert. Die VEZG begrüßt die Fortsetzung des Tierwohlprogramms, auch wenn die Kriterien für Schweinehalter nochmals anspruchsvoller ausfallen.

 


Nicht einverstanden ist man allerdings mit dem von der ITW für die Erzeuger vorgeschlagenen Tierwohlaufpreis von nur 5,28 € pro Mastschwein, so Matthias Frieß, Vorsitzender der VEZG, Oldenburg.

Die tatsächlichen Erzeugungskosten würden deutlich höher liegen, zumal im Vergleich zum 2. ITW Programm maßgebliche Kostenpositionen stark gestiegen sind. Nicht zuletzt durch die Verschärfung der Düngeverordnung und einer noch immer steigenden Baukostenentwicklung sei die vorgeschlagene Vergütung keineswegs marktgerecht. Ein Mehr an Tierwohl gäbe es nicht zum Schleuderpreis von nur zirka 5 Cent je kg Schlachtgewicht.

Im Wesentlichen ergäben sich die Mehrkosten des neuen Programms durch einen erhöhten Platzaufwand, deutlich höhere Arbeitsaufwendungen, einen erhöhten Abschreibungsbedarf, da man nicht davon ausgehen könne, dass das gewählte Haltungsverfahren über konventionelle Abschreibungszeiträume von 20 bis 25 Jahren genutzt werden können. Einen kalkulatorischen Risikopuffer sei für die Betriebsleiter ebenfalls einzukalkulieren, da viele Produzenten Neuland betreten würden.

Die ITW Zielsetzung, dass sich ab 2021 wesentlich mehr Tierhalter an der ITW initiative beteiligen sollen, könne so nicht erreicht werden, erklärte Matthias Frieß am Rande der Grünen Woche in Berlin. Die Landwirtschaft steht bereit mehr Tierwohl zu leisten – aber nicht als billiger Rohstofflieferant, sondern auf Augenhöhe.